Auto-Anmeldung Schritt für Schritt erklärt
Manche munkeln, es sei einfacher den Führerschein zu machen, als in Deutschland ein Auto anzumelden. Ganz so schlimm ist es nicht. Aber dass die deutsche Bürokratie durchaus ein Hindernis sein kann, hat im vergangenen Jahr zum Beispiel das Unternehmen Tesla gemerkt, als es um in Brandenburg ging.Genehmigungen und Abläufe für das neue Elektroauto-Werk von Tesla
Wir fassen in diesem Text für dich zusammen, wie Auto-Anmeldung und KfZ-Zulassung in Deutschland funktionieren. Dabei gehen wir auch auf die Unterschiede zwischen Zulassung und Umschreibung und auf die Vor- und Nachteile des Selbstanmeldens ein.
Vor- und Nachteile des Selbstanmeldens
Fangen wir mal mit dem Vergleich der Pro- und Kontra-Argumente an: Was spricht eigentlich dafür, sein Auto selbst anzumelden? Zum einen kann es nie schaden, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. So zeigst du die vielgepriesene Eigeninitiative und Eigenverantwortung, agierst selbstständig. Außerdem kannst du dadurch auch etwas lernen. Denn wer sich mit den Prozessen der Zulassung und den zuständigen Behörden auseinandersetzt, versteht den deutschen Automarkt danach ein bisschen besser. Für die meisten ist das wichtigste Argument aber wohl: Wenn du es nicht selbst erledigt, zahlst du drauf. Wenn du es selbst macht, kannst du Geld sparen.
Was spricht auf der anderen Seite dagegen, sich selbst um die KfZ-Zulassung zu kümmern? Gegen den Gedanken des Dazulernens lässt sich einwenden: Nicht jede Erfahrung ist unbedingt eine wertvolle. Bürokratie kann ganz schön nervig sein, gerade wenn du nicht so gut Deutsch beziehungsweise Behördendeutsch kannst. Außerdem lernst du natürlich nur beim ersten Mal dazu. Meldest du zum zweiten oder dritten Mal ein Auto an oder um, wirst du davon wohl nicht mehr viel klüger. Was das Sparen angeht, kommt es ein wenig auf deine persönliche Einstellung zum Motto „Zeit ist Geld“ an: Ein Auto selbst anzumelden kostet zwischen 50 und 100 Euro. Wenn wir von Driverama das für dich erledigen, kostet es 190 Euro. Der eingesparte Beitrag ist also nicht besonders hoch, vor allem, wenn du bedenkst, dass das Auto selbst in der Regel eine vierstellige oder fünfstellige Summe kostet. Der Zeitunterschied kann jedoch bei mehreren Wochen liegen.
Besonderheiten wegen Corona
Durch die Corona-Pandemie ist der Anmelde-Prozess aufwendiger geworden, weil sich die Terminvergabe verzögern kann und zusätzliche Vorschriften zu beachten sind. Es gibt zwar in Deutschland schon seit Herbst 2019 die Option der Online-Anmeldung. Aber in der Praxis funktioniert das noch nicht so wirklich. Nicht jede Zulassungsstelle ist mit der Digitalisierung schon so weit, wie es das Verkehrsministerium gerne hätte. Nicht alle Bürger haben den e-Perso (oder e-Aufenthaltstitel) mit den notwendigen Digital-Funktionen, die für bestimmte Schritte benötigt werden. Wenn es Abweichungen vom Standard gibt, bei den Kennzeichen etwa, musst du oft ohnehin persönlich vorbeikommen. Und außerdem sind ältere Autos mit Erstzulassung vor 2015 vom Online-Verfahren ausgenommen. Im Schnitt dauert es für den Normalbürger nach unserer Erfahrung momentan drei bis vier Wochen, bis das Auto schließlich angemeldet ist. Bei uns und unserem Partner PS team dauert es auch mit den pandemiebedingten Sonderregeln nur einige Tage. Das musst du dir mit Blick auf die beiden Faktoren Zeit und Geld dann eben durchrechnen.
Falls du an dieser Stelle schon klare Tendenzen hast, lieber Zeit als Geld zu sparen, schau dir unser Angebot für Autokäufer an: Bei uns kannst du die Anmeldung direkt mitbestellen.
So meldest du dein Auto selbst an
Bevor wir endlich mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung starten, noch ein kurzer Hinweis zu den Begrifflichkeiten, denn das könnte bei der Kommunikation mit den unten beschriebenen Stellen wichtig werden: Das Gegenteil zur Anmeldung, die Abmeldung, heißt im Behördendeutsch manchmal „Außerbetriebssetzung eines Fahrzeugs“. Die Anmeldung selbst wird meistens „Zulassung“ genannt, wobei zwischen Erstzulassung und Wiederzulassung zu unterscheiden ist. Willst du einfach nur einen neuen Fahrzeughalter eintragen lassen, nennen das manche eine „Umschreibung bei Halterwechsel und Kennzeichenmitnahme eines Fahrzeugs“. Tja, du wirst nicht glauben, was sich aus einer Handbremse, einem Lenkrad oder einem Kofferraum machen lässt, wenn die Behördensprache von 0 auf 100 beschleunigt.
Aber zurück zum Thema: Der Anmelde-Prozess lässt sich grob in 6 Schritte aufteilen, wobei die Reihenfolge teilweise flexibel ist. Diese Schritte fassen wir im Folgenden für dich zusammen.
Schritt 1: Rechtliche Voraussetzungen klären
Um in Deutschland ein Auto anzumelden, brauchst du keinen Führerschein, aber du brauchst einen Wohnsitz in Deutschland und ein europäisches Bankkonto. Bei der Anmeldung musst du einen gültigen Perso oder Reisepass vorzeigen, vielleicht auch einen befristeten/unbefristeten Aufenthaltstitel oder Ähnliches. Außerdem musst du im Rahmen der Anmeldung die IBAN eines Bankkontos in Europa angeben, weil das die zuständige Zollstelle so vorschreibt. Das hat etwas mit der KfZ-Steuer zu tun, die in Deutschland, von wenigen Ausnahmen abgesehen, alle zahlen müssen. Falls du erst vor kurzem nach Deutschland umgezogen bist, solltest du dich besser auf den Websites der EU informieren, wie es in deinem Fall mit der Ummeldung beziehungsweise Neu-Anmeldung des Autos aussieht und ob du verpflichtet bist, in Deutschland KfZ-Steuern und KfZ-Versicherung zu zahlen. Der Website www.simplegermany.com zufolge, die das Leben in Deutschland für englischsprachige Ausländer erklärt, gilt zum Beispiel: Wer aus einem anderen EU-Land länger als sechs Monate nach Deutschland zieht und das Auto mitbringt, muss dieses Auto innerhalb der ersten sechs Monate des Aufenthalts anmelden.
Schritt 2: Hauptuntersuchung (HU) machen lassen
Wenn du ein gebrauchtes Auto in Deutschland anmelden möchtest, muss es offiziell als verkehrstauglich eingestuft werden. Oder in einfachen Worten: „Wie lange hat der noch TüV?“ Dafür muss das Auto die sogenannte Hauptuntersuchung bestehen, die eigentlich alle nur abgekürzt „HU“ nennen. Damit kannst du als Fahrzeughalter oder als Fahrer immer nachweisen, dass dein Auto sicher ist und auch die geltenden Umweltauflagen erfüllt. Das ist zum Beispiel bei Polizeikontrollen oder im Zusammenhang mit Unfällen wichtig, aber auch grundsätzlich für die KfZ-Versicherung relevant.
Eine HU dauert etwa 30 Minuten und kostet üblicherweise zwischen 70 und 150 Euro. Sollten die Prüfer irgendwelche Mängel feststellen, hast du vier Wochen Zeit, diese Mängel beheben zu lassen. Dann kriegst du eine zweite Chance. Die HU wird üblicherweise von einem dieser vier zertifizierten Anbieter durchgeführt: von einer regionalen TüV-Stelle, von der Dekra, von der Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, kurz GTÜ oder von der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger, kurz KÜS. Am bekanntesten ist sicher immer noch der TüV, weshalb die Plakette, die eine erfolgreiche HU bescheinigt, auch meistens schlicht „TüV-Plakette“ genannt wird. Wie oft ein Auto in Deutschland überprüft werden muss, hängt übrigens davon ab, wie alt es ist: Bei Neuwagen wird die erste Hauptuntersuchung nach drei Jahren fällig. Bei Gebrauchtwagen steht sie schon nach zwei Jahren wieder an. Falls dein Gebrauchtwagen älter als sieben Jahre ist, muss er sogar jedes Jahr zu HU.
Die Autos bei Driverama sind alle schon geprüft und haben diese Zulassung bereits.
Schritt 3: KfZ-Versicherung abschließen
Alle Autobesitzer in Deutschland sind gesetzlich verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Wir haben hier drei Typen von Kfz-Versicherungen: Die Haftpflicht-Versicherung ist Pflicht. Du kannst sie noch zusätzlich aufstocken mit einer Teilkasko-Versicherung oder einer Vollkasko-Versicherung. Wie hoch dein Versicherungsbetrag am Ende ist, hängt davon ab, wie lange du schon Auto fährst und wie alt dein Wagen ist, weil das aus Sicht einer Versicherung natürlich Risikofaktoren sind. Außerdem kostet es mehr, wenn die Versicherung bessere Features enthalten soll. Falls du eine Hausnummer brauchst: Laut Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft lag die durchschnittliche Jahresprämie für die Autoversicherung im Jahr 2019 bei rund 260 für die obligatorische Haftpflicht, wozu dann im Schnitt freiwillig knapp 90 Euro für die Teilkasko beziehungsweise rund 330 Euro für die Vollkasko kamen.
Mit deiner Kfz-Versicherung erhältst du eine digitale Nummer, die so genannte "eVB", das steht für elektronische Versicherungsbestätigung. Die eVB-Nummer brauchst du für die Zulassung.
Schritt 4: Termin bei Zulassungsstelle buchen
Um dein Auto offiziell für die deutschen Straßen anzumelden, brauchst du sozusagen den Stempel einer offiziellen Zulassungsstelle. Die Zuständigkeit richtet sich immer nach deinem Wohnort, also deiner Stadt oder deinem Kreis.
Wir haben die Terminvereinbarung hier als Schritt 4 in der Liste, weil du für die Zulassung sowohl die eVB-Nummer von der Versicherung als auch die HU-Plakette nach der erfolgreichen Untersuchung brauchst. Den Termin könntest du aber natürlich schon parallel oder vorher vereinbaren, um die Wartezeiten zu verkürzen. Manche warten nur den TÜV ab und kümmern sich dann direkt um einen Termin für die Zulassung.
Schritt 5: Nummernschilder kaufen
Falls du schon Nummernschilder hast, die du weiterverwenden möchtest, entfällt dieser Schritt natürlich. Hast du sie nicht oder willst du etwas ändern, solltest du finanziell 20 bis 40 Euro für die beiden Kennzeichen einplanen plus 10 Euro aufwärts, falls du eine bestimmte Buchstaben-Zahlen-Kombo auf deinen Kennzeichen nutzen willst. In der Nähe der Zulassungsstellen – manchmal sogar direkt auf dem Gelände oder darin – gibt es die entsprechenden Shops. Alternativ kannst du dir die Nummernschilder auch schon vorab online bestellen. Auf der Website www.strassenverkehrsamt.de kannst du sicher sein, dass dich niemand betrügt und außerdem kannst du dort Wunschkombinationen bestellen. Der ADAC hat eine Übersicht veröffentlicht, in der du alle verwendeten Buchstaben und auch Infos zu persönlichen Wunschkennzeichen findest.
Schritt 6: Anmeldung in Zulassungsstelle
Wie bereits erwähnt, gibt es das komplette Zulassungsverfahren in der Theorie auch online. Beim Bundesministerium für Verkehr und Digitales heißt das „internetbasierte Fahrzeugzulassung“ und du findest dazu unter anderem den formschönen Satz: „Mit Inkrafttreten der Vierten Verordnung zur Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften wurde die internetbasierte Abwicklung aller Standardzulassungsvorgänge für Privatpersonen ermöglicht (Stufe 3) – für ausgewählte Fälle auch vollautomatisiert.“
Das Prinzip ist immer gleich: Die Zulassungsstelle prüft, ob alle Voraussetzungen für die Anmeldung erfüllt sind. Hier kommen die oben beschriebene eVB und die HU ins Spiel, ebenso wie deine Papiere als Staatsbürger. Außerdem werden autospezifische Dokumente kontrolliert. Für Neuwagen musst du mittlerweile auch die CoC-Papiere vorzeigen. Das Kürzel steht für "Certificate of Conformity", also für Konformitätsbescheinigung.
Auf deutschen CoC steht meist "EG-Übereinstimmungsbescheinigung". Die Auto-Hersteller weisen mit diesem Dokument nach, dass das Auto den Normen der EU entspricht, wobei unter anderem der CO2-Ausstoß angegeben wird. Für Gebrauchtwagen sind neben dem HU-Bericht die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) oder die Abmeldebescheinigung wichtig. Der genaue Ablauf der Zulassung, zum Beispiel, was du wann und wie ausfüllst, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Aber das sind nicht ganz so wichtige Details.
Wenn du diese Hürde mit den Dokumenten und Nachweisen gemeistert hast, darfst du die Gebühr für die Prüfarbeit bezahlen, was übrigens nicht überall mit Kreditkarte geht. Der Preis hängt vom Bundesland ab und sollte zwischen 30 und 60 Euro liegen. Nach dem ganzen Aufwand kriegst du natürlich was Langlebigeres als einen schnöden Stempel: Deine neue Umweltplakette darfst du selbst in die untere rechte Ecke der Windschutzscheibe kleben, weitere Plaketten werden vom Personal vor Ort aufgeklebt: die Plaketten deiner Stadt oder Region auf beide Nummernschilder und die Plakette mit den Infos zur Hauptuntersuchung auf das hintere Nummernschild. Außerdem erhältst du aktualisierte Papiere, also eine neue Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und eine geänderte Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief).
Unser Angebot: Anmeldung machen lassen
Jetzt hast du einen ganz guten Überblick über den Prozess der KfZ-Zulassung in Deutschland. Dass dieses Thema wichtig ist, zeigen schon allein die Zahlen: Laut ADAC wurden 2019 in Deutschland über 8 Millionen Fahrzeuge umgemeldet, in sieben von acht Fällen wechselte auch der Besitzer, nicht nur der Wohnort.
Bei uns kannst du die Anmeldung direkt mitbestellen.