Fahrzeughistorie überprüfen: Wie ich Gebrauchtwagenperlen erschnüffle

DriveramaNov 22. 2021

Wenn es um Gebrauchtwagen geht, werde ich zum Trüffelschwein. Ich gehe der Sache im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund - und schnüffle in der Fahrzeughistorie. In diesem Beitrag erkläre ich Dir, wie Du die Fahrzeughistorie kostenlos in Erfahrung bringen kannst und warum dies beim Kauf eines Gebrauchtwagens eine gute Idee ist.

Die Fahrzeughistorie: Wenn Autos aus dem Nähkästchen plaudern

Irgendwer hat irgendwann mal gesagt, das Leben sei wie eine Schachtel Pralinen: Man wisse nie, was man bekomme. Ich sehe dies zumindest im Hinblick auf einen Gebrauchtwagenkauf anders. Hier sehe ich genau hin und schnüffle im wahrsten Sinne des Wortes im Leben des Fahrzeugs herum. Schließlich muss ich später mit dem Fahrzeug fahren und mit meiner Entscheidung leben können.

Bevor Du ein Auto kaufst, solltest Du die Fahrzeughistorie überprüfen. Nur so weißt Du, was das Fahrzeug schon alles durchgemacht hat. Die Fahrzeughistorie gibt Aufschluss über wesentliche Fakten aus der Vergangenheit. Nur mit diesen Informationen kannst Du beurteilen, ob der vom Verkäufer aufgerufene Preis angemessen ist.

In der Fahrzeughistorie findest Du Informationen zu Vorbesitzern, Kilometerstand, Unfällen und Reparaturen. Auch Rückrufaktionen und Schäden sind dokumentiert. Wenn Du die Fahrzeughistorie überprüfen möchtest, hilft Dir ein professioneller Fahrzeughändler, aber auch auch online kannst Du die Berichte erhalten.

Die Fahrgestellnummer als Türöffner zu wertvollen Informationen

Ich habe nur eine dumpfe Ahnung davon, was über mich alles irgendwo bei irgendwem gespeichert ist. Warum soll es Autos besser gehen? Tatsächlich wissen „die“ über jedes einzelne Auto ziemlich gut Bescheid.

Zunächst die Grundlagen: Du benötigst die VIN Nummer. Was ist eine VIN Nummer? VIN steht für Vehikel Identification Number oder auch Fahrgestellnummer. Es handelt sich um eine eindeutige Identifikationsnummer für jedes Fahrzeug.

Wo finde ich die VIN Nummer? Sie besteht aus 17 Zeichen (Ziffern) und ist an verschiedenen Stellen im Fahrzeug sowie den Zulassungspapieren zu sehen. Normalerweise reicht ein Blick von außen durch die Windschutzscheibe in Richtung Armaturenbrett. Alternativ kannst Du fahrerseitig auf der Innenseite der Tür die Fahrgestellnummer finden.

Die VIN Nummer ist fälschungssicher. Sie befindet sich auch an der Karosserie des Wagens und lässt sich durch die Polizei ebenso wie durch Versicherungen abgleichen. In der Fahrzeughistorie findet sich alles, was dokumentiert wurde. Ein gewisses Restrisiko gibt es somit allerdings dennoch: Wurde ein Unfall nicht gemeldet (und zum Beispiel in einer windigen Hinterhauswerkstatt notdürftig repariert) erscheint dies im Bericht nicht.

Kurz gesagt: Wenn Du vor einer klapprigen Rostlaube stehst und die Fahrzeughistorie das Auto als Gebrauchtwagen des Jahres anpreist, ist wahrscheinlich etwas faul. Ich gleiche die Information aus dem Bericht mit meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen ab.

Ein zusätzlicher Tipp: Vergleiche diese Nummer stets mit dem Fahrgestellnummer im Fahrzeugschein.

Warum ich auf den Bericht zur Fahrzeughistorie nicht verzichte

Ein Auto mag auf den ersten Blick gut aussehen. Ich verlasse mich jedoch nie auf den Schein und achte eher auf das Sein. Deshalb empfehle ich Dir dringend, vor jedem Kauf die Fahrzeughistorie zu überprüfen. In wessen Besitz war das Fahrzeug vorher? Welche Reparaturen wurden durchgeführt? Gab es Unfälle?

All diese Information erhältst Du über die VIN. Bei bestimmten Diensten im Internet wie zum Beispiel carVertical kann jedermann die Fahrzeughistorie kostenlos abrufen. Du musst lediglich die Fahrgestellnummer angeben – und schon wartet ein spannender Bericht auf Dich. Auch wenn es sehr einfach ist, an den Bericht zu gelangen: Ich fühle mich danach immer wie ein erfolgreicher Geheimagent, der seine Mission erfüllt hat!

Mit dem VIN Bericht prüfe ich das Fahrzeug auf versteckte Mängel. Übrigens benutze ich den Bericht auch, wenn ich mein altes Auto verkaufe. Dann stelle ich den Bericht potentiellen Käufern direkt zur Verfügung. Mein Vorteil: Die Käufer gewinnen Sicherheit und der Verkauf geht schneller und zu einem besseren Preis über die Bühne.

Spannender als jeder Thriller: Diese Informationen enthält der Bericht

Wenn Du die Fahrzeughistorie überprüfen und einen Blick in die Vergangenheit des Fahrzeugs werfen kannst, erfährst Du viele Details. Aber welche genau?

Vorbesitzer und weitere Informationen zur Nutzung

Eine Information bezieht sich auf alle Vorbesitzer. Wer das Auto jemals zugelassen hat, taucht auch im Bericht auf. Natürlich gilt: Je weniger Besitzer, desto besser. Der Wert eines Fahrzeugs mindert sich, wenn es gewerblich genutzt wurde – insbesondere als Mietwagen oder Taxi. Dann musst Du mit einer höheren Abnutzung rechnen.

Unfallhistorie und Schäden

Die Unfallhistorie zeigt Dir, ob ein Auto in größere Unfälle verwickelt war. Doch nicht nur Unfälle tauchen in dem Bericht auf: Auch andere Schäden werden vermerkt. Dies gilt etwa für Überschwemmungen. Diese können einem Auto arg zusetzen, ohne dass es danach auf den ersten Blick erkennbar wäre. Wurde ein Schadensfall an die Versicherung übermittelt, taucht der Schaden auch in der Fahrzeughistorie auf.

Fahrzeugbrief und Pfandrechte

Stell Dir vor Du kaufst ein Auto und einige Tage später klingelt es an Deiner Tür. Ein Unbekannter schaut Dir grimmig ins Gesicht und behauptet, Du hättest sein Auto geklaut. Der Grund: Der vorgebliche Verkäufer war gar nicht der Eigentümer. Du hast ein gestohlenes Auto gekauft – und nun ein Problem.

Anhand der Fahrzeughistorie kannst Du überprüfen, ob der Verkäufer auch tatsächlich der Eigentümer ist. Genauso wichtig sind Pfandrechte. Vielleicht hat der Besitzer sich etwas Geld geliehen und das Fahrzeug als Sicherheit übereignet. Diese Information zum richtigen Zeitpunkt ist Gold wert, das der Besitzer besser auf der Straße gefunden hätte. Der Grund: Seine Gläubiger können Dir das vermeintlich gekaufte Fahrzeug aus Deiner Einfahrt herausrangieren. Erst, wenn alle Schulden beglichen sind oder die Gläubiger die Genehmigung zum Verkauf erteilen, greife ich zu.

Rückrufanzeigen und Wartungshistorie

Scheckheftgepflegt – manchmal bedeutet dies, dass die letzte Wartung stattgefunden hat, als noch flächendeckend mit Schecks bezahlt wurde. Du weißt schon, vor ca. 30 Jahren oder so? Die Fahrzeughistorie verrät dir etwas über die Wartungsgewohnheiten des vorherigen Eigentümers. Außerdem erfährst Du von offenen Rückrufaktionen.

Kilometerstand

Manche Zeitgenossen investieren viel Geld in spezielle Cremes, um ihr Antlitz jung zu halten. Andere investieren in ein wenig kriminelle Manipulation, um den Kilometerstand ihres Fahrzeugs zu frisieren. In der Fahrzeughistorie erfährst Du von früher dokumentierten Kilometerständen – und kannst diese mit den Angaben auf dem Tacho abgleichen. Bei Unstimmigkeiten solltest Du von dannen ziehen – und zwar ganz sicher nicht in dem manipulierten Fahrzeug.

Fazit: Werde auch Du zum Trüffelschwein!

Du stimmst mir nach diesem Artikel vermutlich zu: Wenn Du ein Auto kaufst, solltest Du die Fahrzeughistorie überprüfen. Diese verrät Dir, wer das Fahrzeug vor Dir besessen hat, ob der Verkäufer wirklich der Eigentümer ist und ob das Fahrzeug in Unfälle oder andere Schäden verwickelt war. Sogar über die Wartungshistorie und Kilometerstände informiert Dich der VIN Bericht. Mit diesen Informationen findest Du zielsicher die Perlen des Gebrauchtwagenmarktes. Aber Vorsicht: Nicht weitersagen!

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